Digitale Technologien und insbesondere ihre Rolle im Gesundheitswesen sind heute ein heiß diskutiertes Thema. Richard Hanna, Moderator des Podcasts „Techologie“ und ehemaliges Mitglied des DINUM (Abteilung Digital), gab auf einer kürzlich abgehaltenen Konferenz wertvolle Einblicke zu diesem Thema.
Zwischen Emanzipation und Entfremdung: Eine „Digitale Revolution“ in Frage
Die digitale Revolution, die für ihre Vorteile in puncto Innovation, Komfort und Fortschritt gepriesen wird, hat auch eine Schattenseite. Zwar ist das Potenzial für die digitale Emanzipation immens, doch ist es wichtig, die potenziellen Fallstricke der Entfremdung zu bedenken, die sie mit sich bringen könnte.
Umweltauswirkungen der digitalen Technologie
Richard Hanna betont, dass es wichtig sei, sich der Umweltauswirkungen digitaler Technologien bewusst zu sein, die nicht nur mit ihrer Nutzung zusammenhängen. Tatsächlich ist es die Herstellung digitaler Geräte, die die größten Auswirkungen hat. Dieser Aspekt ist umso gravierender, wenn man den Wasserverbrauch beim Bergbau und bei der Produktion elektronischer Komponenten berücksichtigt. Darüber hinaus fördert die oft vernachlässigte Entsorgung von Elektroschrott leider die Entstehung paralleler Industrien mit all ihren ökologischen und gesellschaftlichen Problemen.
Ökodesign: Für eine nachhaltige Nutzung digitaler Technologien
Für Richard Hanna ist Ökodesign der Schlüssel zur Reduzierung dieser Auswirkungen. Es beschränkt sich nicht nur auf die Langlebigkeit von Geräten, obwohl diese für die Bekämpfung der Hardware-Obsoleszenz unerlässlich ist. Ökodesign ist vor allem ein tiefgreifender Ansatz, der unsere tatsächlichen technologischen Bedürfnisse hinterfragt. Eine der wichtigsten Initiativen in dieser Richtung ist der französische Allgemeine Referenzrahmen für das Ökodesign digitaler Dienste. Dieser Rahmen soll Unternehmen und Entscheidungsträger bei der Gestaltung umweltfreundlicherer digitaler Dienste unterstützen.
Richard Hanna betont, dass Ökodesign nur dann erfolgreich sein kann, wenn es als kollektiver Ansatz betrachtet wird. Es muss von Beginn an in den Designprozess integriert werden und alle Beteiligten in den Prozess einbeziehen.
Abschluss
Angesichts der aktuellen Umweltprobleme ist es unerlässlich, unser Verhältnis zur Technologie zu überdenken, insbesondere in so wichtigen Bereichen wie dem Gesundheitswesen. Dank aufgeklärter Denker wie Richard Hanna können wir auf eine nachhaltigere und verantwortungsvollere digitale Zukunft hoffen.
Kommentare, die im Rahmen des Online-Trainings der ausgewählten Teams des One Health SEE Hackathon – Skepsos am 26. Oktober 2023 gesammelt wurden